Bulgarien

über die bulgarischen Berge
Seit wir die Grenze nach Bulgarien überquert haben, war uns dieses Land sehr sympatisch. Von Weitem konnten wir die ersten Schneeberge sehen (Tobias war richtig glücklich nach der schier endlosen Tiefebene in Ungarn und Serbien). In den ersten Dörfern grüssten uns alle Leute freundlich, die Bäume waren in voller Blüte, weniger Abfall am Strassenrand und die Hunde schliefen gemütlich. Wir waren wie beflügelt. In Vidin suchten wir ein Hotel und wollten am Abend mit Donaufisch und einem Gläschen Rotwein auf das neue Land anstossen. Weder die Fischstäbchen, die komplett frittierten Menus, noch der saure Wein konnten unsere Stimmung trüben:-). bild
Ein Abstecher über Sofia hätte sich wohl nicht gelohnt. Viel lieber wollten wir die schöne Landschaft auf wenig befahrenen Strassen geniessen. Kurzerhand planten wir unsere Route durch Bulgarien um, so dass wir weiterhin mit Janine und Dominik weiterradeln konnten (ohne GPS von Dominik wären wir sowieso nicht auf solche (Ab?)Wege gekommen...). Die Camping-Abende zu viert waren kurzweilig und lustig. Auf ein "kleines" Bierchen wollten wir auch bei frostigen Temperaturen nicht verzichten. Am Morgen zeigte das Thermometer sogar einmal -4°C an. Ein paar Stunden später waren wir allerdings schon wieder mit kurzen Hosen und T-Shirts auf dem Fahrrad.
bild Ein landschaftliches Highlight bot die Region Belogradcik mit den speziellen Gesteinsformationen. Die Zusatzkilometer und Höhenmeter auf der gesperrten Strasse haben sich auf alle Fälle gelohnt. Zwar für uns Schweizer weniger aussergewöhnlich, aber trotzdem wunderschön war die Überquerung des "Trojanska Planina". Wir haben bewusst nicht den niederigsten Pass ausgewählt, genug lange sind wir in der Tiefebene gefahren. Die hohen Schneemauern haben uns wieder an die ersten Kilometer am Arlberg erinnert.
Kurioses "Land und Leute"

Auf der Fahrt durch Bulgarien fühlten wir uns in der Zeit um einige Jahre zurückversetzt. In den Bergdörfern geht keine Stromleitung zu jedem Haus. Viele Bauruinen, aber auch bewohnte Häuser"ruinen" prägen teilweise das Bild auf dem Land. Die Schranken von Bahnübergängen werden zum Beispiel meist per Handantrieb gekurbelt. Dass wir in einem EU Land regelmässig auf der Strasse Fuhrwerke kreuzen mit einem alten Gaul oder ausgezehrten Esel, der seinen Besitzer (auch mal mit Flachmann ausgestattet) die Bergstrassen raufzieht oder runterbremst, hat uns anfangs sehr erstaunt. Nach zwei Tagen haben wir uns daran gewöhnt. Kyrillisch ist hier häufig die einzige Schrift. Ohne die Schrift lesen zu können, kommt man nicht weit. Die Wahrscheinlichkeit, dass man jemand findet der englisch spricht ist kleiner, als von einem italienischsprechendem Gastarbeiter Auskunft zu erhalten.

Verwirrend ist, dass die Bulgaren den Kopf schütteln, wenn sie "Ja" meinen und nicken, wenn sie "Nein" sagen wollen. Unter anderem nur durch solche Missverständnisse kann es passieren, dass man zum Znüni anstelle von dem gewünschten Gipfeli, einen mit Pommes gefüllten Kebab bekommt!

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Blog von Janine und Dominik: www.trittumtritt.com

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